Andrea Bianchi

Andrea Bianchi

Doktorand an der Sapienza Universität Rom

Zeitraum: April 2025 – August 2025

Forschungsprojekt: Freiheit, Normativität, Verfassung. Zu einer kritischen Theorie der Normativitätsformen nach Hegel

Email: andrea.bianchi@uniroma1.it

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Andrea Bianchi erwarb seinen Master-Abschluss in Philosophie an der Universität Ca‘ Foscari in Venedig. Nach einem Forschungsaufenthalt am Institut für Philosophie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert er zurzeit in Philosophie an der Universität Rom La Sapienza. Während seiner Promotion führte er Forschungsaufenthalte am Italienischen Institut für Philosophische Studien in Neapel und am Forschungskolloquium Praktische Philosophie unter der Leitung von Christoph Menke an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main durch. Sein wissenschaftliches Interesse gilt dem Hegelschen Denken und seinem Erbe in der Tradition der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule über deren verschiedene Generationen hinweg.

Forschungsprojekt

Freiheit, Normativität, Verfassung. Zu einer kritischen Theorie der Normativitätsformen nach Hegel

Die Arbeit zielt darauf ab, sich mit Hegels Rechtsphilosophie auseinanderzusetzen und eine alternative Lesart sowohl zu neopragmatischen Interpretationen als auch zu zeitgenössischen Aktualisierungen, die innerhalb der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule entwickelt wurden, anzubieten. Im ersten Teil der Arbeit (Freiheit) geht es darum, Hegels Konzept der spekulativen Freiheit zu rekonstruieren und seine Irreduzibilität auf das Konzept der sozialen Freiheit aufzuzeigen. Im zweiten Teil (Normativität) geht es darum, zeitgenössische Interpretationen Hegels zu rekonstruieren, die seine Theorie des ethischen Lebens und der zweiten Natur als Lösung des von der kantischen praktischen Philosophie geerbten sogenannten „Autonomieparadoxons“ betrachten. Bei der Rekonstruktion der neopragmatischen Hegel-Interpretationen wird der Schwerpunkt auf der Form liegen, die Normativität und Freiheit im Übergang vom kantischen Transzendentalansatz zum sozialtheoretischen und historisierenden „linkshegelianischen“ Ansatz annehmen. Gleichzeitig wird untersucht, wie die zeitgenössische Kritische Theorie Paradigmen aus diesen Modellen der klassischen deutschen Philosophie abgeleitet hat, um ihre Grundlagen zu erarbeiten. Durch die Wiederaufnahme von Hegels Idee einer Dialektik zwischen objektivem und absolutem Geist wird die Arbeit schließlich darauf abzielen, ein anderes dialektisches Modell der Kritischen Theorie zu entwickeln, das als „kritische Theorie der Formen der Normativität“ verstanden wird. Der dritte und letzte Teil (Verfassung) der Arbeit versucht, den Übergang von der Zivilgesellschaft zum Staat innerhalb der Rechtsphilosophie als Anwendung der „Kritik der Formen der Normativität“ zu interpretieren.

Ausgewählte Publikationen

Artikel

“Dalla critica del vecchio mondo vogliamo trovare quello nuovo”. Sulla riappropriazione della negazione determinata in Horkheimer e Adorno (“To Discover the New World through the Critique of the Old”. On the Reappropriation of the Determinate Negation in Horkheimer and Adorno), in: Politica&Società, XIII, 2/2024, pp. 271-296.
Universale concreto e libertà. Sull’irriducibilità della libertà speculativa hegeliana alla libertà sociale (Concrete Universal and Freedom: On the Irreducibility of Hegelian Speculative Freedom to Social Freedom), in: Verifiche, forthcoming.
Libertà pubblica come riconciliazione di libertà oggettiva e soggettiva. La teoria hegeliana dello stato (Public Freedom as the Reconciliation of Objective and Subjective Freedom: Hegel’s Theory of the State), in: Politica&Società, 11:1(2022), pp. 139-160.
Possibilità e limiti di una teoria critica dei diritti. Riflessioni su Diritto e violenza di Christoph Menke (Possibilities and Limits of a Critical Theory of Rights: Reflections on Law and Violence by Christoph Menke), in: Persona, 2:(2022), pp. 157-177.
Un percorso attraverso il riconoscimento. Tra Hegel e Honneth (A Path Through Recognition: Between Hegel and Honneth), in: Dialettica&Filosofia, 17, 2023, pp. 5-18. https://www.dialetticaefilosofia.it/archivio-1.html