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Wittgensteins Vortrag über Ethik

Eine Neubewertung

19.-21. Juni 2025 Universität Potsdam
Haus 8, Raum 0.58

Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam

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Diese Konferenz möchte eine Neubewertung eines singulären Textexs – Wittgensteins „Vortrag über Ethik“ von 1929 – vornehmen und seinen anhaltenden Einflusses innerhalb der post-wittgensteinschen Ethik diskutieren.

Der Vortrag über Ethik war ein einzigartiges Ereignis in Wittgensteins Leben und bleibt ein einzigartiger Text in seinem Nachlass. Im Gegensatz zu seiner üblichen Art zu lehren, bereitete Wittgenstein den Text der Vorlesung im Voraus vor, schrieb ihn in englischer Sprache und hielt ihn, untypischerweise, am 17. November 1929 vor einem philosophisch ungebildeten Publikum. Inhaltlich scheint die Vorlesung zunächst eine Erweiterung und Klärung der in den letzten Absätzen des Tractatus geäußerten Ansichten zu sein, in denen Wittgenstein bekanntlich die Möglichkeit ethischer Sätze ablehnt und sie als unsinnig einstuft. Aber die Art und Weise, wie die Vorlesung Wittgensteins meta-ethischen Standpunkt artikuliert, beinhaltet mehrere neue und einzigartige Elemente, einschließlich der Unterscheidung zwischen dem relativen und dem absoluten Sinn ethischer und religiöser Begriffe, der Unterscheidung zwischen dem, was durch die Mittel der Sprache ausgedrückt wird, und dem, was durch die Existenz der Sprache ausgedrückt wird, und der Idee, dass das, was durch unseren Gebrauch ethischer Begriffe in ihrem absoluten Sinn ausgedrückt wird, „übernatürlichen Wert“ hat (oder zu haben scheint).

Wittgensteins Ethikvorlesung spielt in den zeitgenössischen Ethikdebatten nach wie vor eine wichtige Rolle und dient als eine der Hauptinspirationsquellen für die Entwicklung eines einzigartigen, neuen Ansatzes – oft als post-wittgensteinsche Ethik bezeichnet -, der eine Alternative zur traditionellen Wahl zwischen deontologischen und teleologischen ethischen Ansätzen bieten soll. Die Ethikvorlesung inspiriert Philosoph*innen, die in dieser Tradition arbeiten, nicht nur in Bezug auf die ethische Sichtweise, die Wittgenstein darin erörtert, sondern auch in Bezug auf die Art der ethischen Intervention, in der die Aufführung des Vortrages bestand. Denn die Vorlesung lehnt nicht einfach die Vorstellung ab, dass man sich der Ethik mit verallgemeinerbaren Kriterien des Nutzens und der Pflicht nähern kann; sie fragt nach den tief verwurzelten Denkmustern, die uns in diese Richtungen führen, und behauptet, dass sie nur dazu dienen, unsere Sicht zu verzerren und uns von der Realität der ethischen Erfahrung zu entfremden. Stattdessen schlägt die Vorlesung vor, Ethik als eine zutiefst persönliche Angelegenheit zu betrachten, als eine Haltung, die, wenn sie einmal erreicht ist, die Gesamtheit der Interaktionen des Menschen mit der Welt und mit anderen Menschen prägt. Tatsächlich besteht die Vorlesung selbst aus einer Reihe von Momenten, die zusammengenommen auf einen Versuch Wittgensteins hinauslaufen, seine eigene einzigartige ethische Sensibilität zur Schau zu stellen.

Organisation

Gilad Nir (Potsdam), Nimrod Matan (Beit Berl), Jonathan Soen (Tel Aviv)

Sprecher:innen

Anne Marie Christensen (South Denmark), James Conant (Chicago), Eli Friedlander (Potsdam/Tel Aviv), Nora Hämäläinen (Helsinki), Wolfgang Kienzler (Jena), Oskari Kuusela (East Anglia), Nimrod Matan (Beit Berl), Anat Matar (Tel Aviv), Lucia Morra (Turin), Gilad Nir (Potsdam), Yi-Ping Ong (Johns Hopkins), Jonathan Soen (Tel Aviv), Chon Tejedor (Valencia), Anja Weiberg (Vienna)

Anmeldung

Wenn Sie an der Konferenz teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte unter loecentenary@gmail.com an.

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